Herbst 2003
Plenum Das Plenum der Initiative Sozialforum trifft sich am Montag, 27. Oktober2003 um 19.00 Uhr im EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80, Raum 211/212 Themen: Auswertung der Aktionstage, Vorbereitung ESF Paris Montag, 24. November 2003 um 19.00 Uhr im EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80, Raum 211/212 Themen: Auswertung ESF Paris, Diskussion über die weitere Arbeit der Initiative Sozialforum München. Wollen wir ein “Sozialforum München” gründen? | Koordinationsgruppe Derzeit keine Termine, Anfragen unter info@m‑sf.de |
Aktionen
Aktionstage vom 7. — 18. Oktober 2003 in München Die Initiative Sozialforum München koordinierte die Aktionstage gegen Sozialabbau vom 7.–18. Oktober 2003, an denen sich viele Gruppen und Organisationen beteiligten. Europäisches Sozialforum 2003 in Paris Das zweite Europäische Sozialforum findet vom 12. bis 16. November in Paris statt. Hier sind weitere Informationen. | Weltsozialforum 2004 in Indien Das vierte Weltsozialforum findet vom 16. bis 21. Januar 2004 in Mumbia (Indien). Infos: www.wsfindia.org. |
veranstaltungsorte
EineWeltHaus München: Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Gewerkschaftshaus München: Schwanthalerstraße 64, 80336 München
KDA — Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt: Schwanthalerstraße 91, 80336 München
alle erreichbar mit U4/U5 Theresienwiese, Ausgang Schwanthalerstr.
aktionstage gegen sozialabbau, 7. bis 18. oktober 2003
Dienstag, 7. Oktober 17.00 bis 20.30 Uhr Gewerkschaftshaus, Großer Saal | Diskussionsforum zur weltweiten Privatisierung von Dienstleistungen (GATS) (PDF, 28 KB) mit Birgit Ladwig (ver.di Bundesverwaltung) und Thomas Fritz (Attac) Veranstalter: ver.di Bezirks-ArbeiterInnen Ausschuß und ver.di Bezirksvorstand München |
Mittwoch, 8. Oktober 17.00 Uhr Sendlinger Tor | Jubeldemo: “Sozialabbau ist geil! München jubelt!” (PDF, 52 KB) Wir begrüßen es, dass in München Jugendeinrichtungen geschlossen werden. Es ist absolut hervorragend, dass wir für Bildung Gebühren zahlen müssen, denn wo kommen wir denn da hin, wenn Arme studieren dürften. Dazu haben sie kein Recht! Die Mieten sind immer noch viel zu niedrig! Die, die sich das Leben in München nicht leisten können sollen unsere Stadt verlassen! Kinder, der Sozialstaat, das ist doch Schnee von Vorgestern! Ihr seid alle herzlichst eingeladen mit uns den Sozialabbau zu feiern! Denn Armut ist Glück und wahrer Reichtum zugleich! Demonstration vom Sendlinger Tor über Reichenbachplatz und Isartor. Danach ab 18.00 Uhr Jubelparty — Ort steht noch nicht fest, wird aber auf der Demo bekanntgegeben. Bildergalerie: bitte auf ein Bild klicken! |
Donnerstag, 9. Oktober 9.30 Uhr Arbeitsamt, Kapuzinerstr.26 | Aktion “Kreuz der Arbeitslosigkeit” (PDF, 59 KB) zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen Veranstalter: Arbeitslosen-Zentrum München Ost, KAB, Katholische Arbeitslosenseelsorge, Katholische Betriebsseelsorge und KDA Bildergalerie von der Aktion vor dem Arbeitsamt München am 09.10.2003: bitte auf ein Bild klicken! Foto-Collage |
Donnerstag, 9. Oktober 19.30 Uhr EineWeltHaus | Siemens — Ein Konzern entlässt seine Kinder Betroffene berichten über den Personalabbau bei Siemens und ihren Widerstand dagegen. Veranstalter: NCI — Network for Cooperation & Initiative der betroffenen Siemens Mitarbeiter |
Samstag, 11. Oktober 18.00 Uhr Ökologisches Bildungszentrum, Englschalkinger Str. 166 (U4 Arabellapark) | Politisches Samstagsgebet: Geld frisst Welt “Wirtschaften für das Leben” ist das Motto des Politischen Samstagsgebets, eines Forums verschiedenster Bürgergruppen gegen die Zumutungen des Neoliberalismus. Die Arm-Reich-Schere beleuchten wir im Rahmen der Sozialforumswoche als Geld-frisst-Welt-Problem. Gegen die Krankheit, alles Leben zur Ware zu machen und in Geldscheinen zu bemessen, brauchen wir heilsame Vorstellungen des Wirtschaftens in Gegenseitigkeit und Lebensfreundlichkeit und so steht beim politischen Samstagsgebet die geistige Besinnung im Vordergrund. Das Beisammensein bei Brot und Wein im Anschluss daran vertieft das Gespräch miteinander. |
Montag, 13. Oktober 19.30 Uhr EineWeltHaus | Die Zukunft der Städte — Gemeindefinanzreform für die Bürger oder für die Konzerne? (PDF, 88 KB) Die Zukunft der Städte ist in Gefahr. Durch den Einbruch der Gewerbesteuer und immer mehr Zwangsaufgaben, die sie von Bund und Ländern aufgehalst bekommen, stehen “viele Kommunen am Rande des Ruins” (Städtetagspräsidentin Petra Roth). Die Spitzenverbände von Städten und Gemeinden haben einen Entwurf zur Reform der Gemeindefinanzen vorgelegt, der die finanzielle Lage der Kommunen entscheidend verbessern würde. Die Regierungskommission zur Gemeindefinanzreform, die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen stellten sich einmütig hinter dieses Modell des Städtetages. Doch das Bundeskabinett fegte den “versammelten Sachverstand der Republik” vom Tisch und ersetzte ihn durch einen konzernfreundlichen Regierungsentwurf, der “keine fachliche und keine demokratische Basis hat” (StädtetagsVizepräsident OB Ude). Wird der Regierungsentwurf Gesetzeswirklichkeit, dann wird sich unter dem Strich die Finanznot der Kommunen nicht lindern sondern weiter zuspitzen. Schmerzliche Einschnitte bei der kommunalen Daseinsvorsorge und Privatisierungen städtischer Einrichtungen wären die Folge. Steuerlich entlastet aber würden einmal mehr die Konzerne. Widerstand gegen diese bürgerfeindlichen Vorhaben tut deshalb Not. Diskussionsveranstaltung mit Fred Schmid, isw e.V. (zu Steuerpolitik, Steuerreform, Gemeindefinanzreform) und Heinrich Birner, ver.di München (zu den Auswirkungen einer verfehlten Gemeindefinanzreform am Beispiel München). Veranstalter: isw und ver.di München |
Dienstag, 14. Oktober 19.30 Uhr EineWeltHaus | Arbeitest du noch oder bettelst du schon? — Widerstand gegen die Agenda 2010 und Alternativen zu Hartz, Rürup, Agenda 2010 (PDF, 155 KB) Mit Leo Mayer (Betriebsrat Siemens), Barbara Buchwieser (Attac), Michel Rousseau (SUD, Frankreich) und Dagmar Rüdenburg (ver.di) Veranstalter: Attac und ver.di München |
Dienstag, 14. Oktober 20.00 Uhr Literaturhaus München am Salvatorplatz (Bibliothek) UKB: 4,- Euro (erm. 2,50 Euro) | People before profit! (PDF, 16 KB) Charles Derber, Professor für Soziologie am Boston College, Weggefährte von Noam Chomsky und Ralph Nader und angesehener Wirtschaftskritiker in den USA, hält einen Vortrag zum Thema: “Die internationalen Chancen der globalisierungskritischen Bewegung und ihr Stand in den USA.” Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Prof. Charles Derber gehört zu den renommiertesten Gesellschafts- und Wirtschaftskritikern in den USA. In seinem kürzlich erschienen Buch One World (Europa Verlag 2003; engl. Titel: People Before Profit) beschreibt er die Entstehung der Globalisierung und Möglichkeiten einer Gegenbewegung. Derber liefert eine kritische, streitbare Analyse der neueren Geschichte und ihrer aktuellen Bürgerrechtsbewegungen in der westlichen und sogenannten Dritten Welt. Als Freund und Weggefährte von Noam Chomsky und Ralph Nader kennt Derber die oppositionelle Szene in den USA bestens und wird über sie berichten. Er setzt große Hoffnung in Attac als erste wirklich globale Bewegung gegen die scheinbar schiere Übermacht der Weltwirtschaft unter Führung der USA. Veranstalter: Attac München |
Mittwoch, 15. Oktober 19.30 Uhr EineWeltHaus, Großer Saal | Von München nach Paris Das 2. Europäische Sozialforum im Paris vom 12. — 15.11. mit Michel Rousseau (Sekretariat zur Vorbereitung des ESF). Veranstalter: Initiative Sozialforum München |
Mittwoch, 15. Oktober 19.30 — 21.00 Uhr Fairkauf München, Brecherspitzstr. 8 (U2 / U7 Untersbergstr.) | Reihe “Lotsen für eine gerechtere Welt”: Gerechter Handel weltweit? (PDF, 534 KB) Veranstaltung mit Heike Rahn (Bildungsreferentin des FairKauf Eine Welt Ladens) mit Führung durch den Laden, um die Produktpalette des Fairen Handels kennen zulernen. Veranstalter: NordSüdForum München e.V. |
Donnerstag, 16. Oktober 17.30 Uhr KDA | Live aus der Arbeitswelt — Gespräche mit Menschen in prekärer Beschäftigung (PDF, 80 KB) Hearing und Pressegespräch. Berichte von Betroffenen und Experten über Arbeitsbedingungen in München (Zeitarbeit, Minijobs und Befristungen in verschiedenen Branchen). Veranstalter: KAB, Katholische Betriebsseelsorge und KDA |
Donnerstag, 16. Oktober 19.30 Uhr EineWeltHaus, Großer Saal | Die Unsichtbaren. Illegale Flüchtlinge in München (PDF, 534 KB) Nach Schätzungen leben 30–50.000 Menschen (“ohne Status”) inoffiziell in München, darunter vor allem Flüchtlinge. Solang alles gut geht nach der Überlebensdevise “bloß nicht auffallen”, kann diese Realität von Gesellschaft und Politik verdrängt werden. Was aber tut ein Mensch, der offiziell nicht existiert, wenn er krank ist, Wohnraum, Arbeit und Geld benötigt? Die kürzlich vorgelegte sog. Anderson-Studie über Menschen in der Illegalität in München zeigt, dass diese Menschen und ihre Probleme endlich wahrzunehmen sind und Wege aus der Illegalität ernsthaft diskutiert und gefunden werden müssen. Zum Einstieg des Abends stellt Philip Anderson die wesentlichen Ergebnisse der Studie kurz vor; anschließend kommen VertreterInnen aus den verschiedenen Bereichen sowie das Publikum zu Wort. Auf dem Podium: Stadtrat Siegfried Benker und Philip Anderson. InterviewpartnerInnen: Prof. Dr. Tilo Klöck (FHS München), Dr. Waltraud Wirtgen (Ärztin), Rudolf Stummvoll (Leiter der Stelle für Interkulturelle Zusammenarbeit der LH München), Gisela Seidler (Rechtsanwältin), Monika Steinhauser (Münchner Flüchtlingsrat), Dr. Gerhard Schwarzkopf (Café 104), ein(e) Vertreter(in) der Karawane. Veranstalter: NordSüdForum München e.V. |
Freitag, 17. Oktober (Tag der Armut) 17.00 Uhr Abtei St. Bonifaz, Karlstr. 34 (U2 Königsplatz) | Was macht mich arm, was macht mich reich? (PDF, 92 KB) 17.00 — 18.30 Uhr: Begegnung und Erfahrungsaustausch 15.00 — 18.00 Uhr: Kinder- und Jugendprogramm 19.00 Uhr: Ökumenische Feierstunde mit Abt Odilo Lechner 20.00 Uhr: Imbiss und Bunter Abend Veranstalter: ATD Vierte Welt in Deutschland e.V. Gruppe München |
Freitag, 17. Oktober 17.00 Uhr KHG, Leopoldstr. 11 (U3/6 Giselastr.) | Ist Bildung eine Ware? — Ein Bericht vom EEF Ende September trafen sich die EU-Bildungsminister in Berlin. Aber nicht nur sie: Beim Gegenkongress “European Education Forum (EEF)” wurde die Bildungspolitik kritisch beleuchtet: Bildung ist immer weniger ein Recht, sondern eine Ware, die man kaufen muss. Ein gutes Beispiel dafür sind die vom Präsidenten der TU München geplanten Studiengebühren. Wir wollen über das EEF berichten und über diese Themen mit Euch diskutieren. Veranstalter: Attac Campus München |
Samstag 18. Oktober 11.00 — 16.00 Uhr Odeonsplatz | Aktionstag: Aktionen — Musik — Kabarett — Theater — Quiz Mit einem vielseitigen Programm informieren wir über Hintergründe und Ursachen des Sozialabbaus. Über die Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung für Menschen in dieser Stadt — aber auch wie wir uns dagegen wehren — sprechen: Heribert Fieber: Siemens — Global Player mit Standort München Claus Fussek: Alle reden vom Pflegenotstand — woher kommt er? Walter Listl: Abrüstung statt Sozialabbau Sybille Lust: Alternativen zur Finanznot der Städte Dagmar Rüdenburg: Prekäre Arbeit im Einzelhandel Gegen Agenda 2010, Hartz, Rürup & Co. Infostände bieten die Möglichkeit zur Diskussion und zum Mitmachen. Wir nehmen unsere Interessen selbst in die Hand! Lassen Sie sich überraschen! Oder noch besser: machen Sie mit! Ein anderes München ist möglich München — sozial und solidarisch |
Sozialabbau stoppen! (PDF, 45 KB) Arbeitnehmerrechte verteidigen! Für eine andere Politik kämpfen! Während der Aktionstage werden im Organisationsbereich von ver.di München Betriebs- und Personalversammlungen zum Thema Sozialabbau durchgeführt. |
veranstaltungsorte
EineWeltHaus München: Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Gewerkschaftshaus München: Schwanthalerstraße 64, 80336 München
KDA — Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt: Schwanthalerstraße 91, 80336 München
alle erreichbar mit U4/U5 Theresienwiese, Ausgang Schwanthalerstr.
Veranstaltungen nach den aktionstagen
Dienstag, 21. Oktober 19.30 Uhr EineWeltHaus, Raum 211 | Das Kapital und der Zins Wirtschaftstheorien — ihre Stärken und ihre blinden Flecken. Die Sozialforumsbewegung will sich auch mit den tieferen Ursachen der Armuts-Reichtums-Schere beschäftigen. Es kann nicht nur um Besitzstandwahrung gehen, schon gar nicht um Beschwörung von weiterem Wachstum, das im heutigen System nötig ist, damit noch etwas für alle abfällt! Dabei drängt sich die Frage nach dem Mechanismus der Umverteilung von unten nach oben auf. Ist der Zinseszins das größte Verhängnis oder die Ausbeutung durch Privateigentum an den Produktionsmitteln? Zinskritiker meinen, dass vor allem die leistungslosen Einkommen durch Zinseszins und Bodenspekulation die Welt in den gelddominierten Würgegriff nehmen; für die Befreiung der Marktwirtschaft aus diesem Würgegriff bräuchte es eine Geldumlaufsicherung, die den Zins gegen Null treiben würde. Marxisten hingegen sehen im Zinseffekt ein sekundäres Problem, das Primärproblem ist für sie das Kapital und seine Vermehrungsdynamik durch globalisierte Ausbeutung, Privateigentum und Marktherrschaft. Ein Austausch zwischen beiden Sichtweisen könnte fruchtbar sein! Diskussionsveranstaltung mit Raul Claro (Attac München), Karin Grundler (CGW), Volker Freystedt (Equilibrismus), Martin Fochler (PDS). Gesprächsleitung: Renate Börger. Veranstalter: CGW, Equilibrismus und Attac München |