AFRIKANISCHE KÄMPFE; GLOBALE KÄMPFE

WSF in Nairo­bi: Schlußerklärung
Geschrieben von Weltsozialforum 
Fre­itag, 26. Jan­u­ar 2007
Das Welt­sozial­fo­rum in Nairo­bi endete mit ein­er Schlußerk­lärung, die zu inter­na­tio­nen Mobil­isierun­gen gegen den im Juni bevorste­hen­den G8-Gipfel in Deutsch­land aufruft.

Wir, die sozialen Bewe­gun­gen aus ganz Afri­ka und von der ganzen Welt, sind hier in Nairo­bi zum Welt­sozial­fo­rum 2007 zusam­mengekom­men, um Afri­ka und seine sozialen Bewe­gun­gen zu beleucht­en und zu feiern; Afri­ka und seine unge­broch­ene Tra­di­tion von Kämpfen gegen Fremd­herrschaft, Kolo­nial­is­mus und Neokolo­nial­is­mus; Afri­ka und seine Beiträge zur Entwick­lung der Men­schheit; Afri­ka und seine Rolle auf der Suche nach ein­er anderen Welt.

Wir sind hier, um den Geist des Welt­sozial­fo­rums als einen Raum des Kampfes und der Sol­i­dar­ität zu bekräfti­gen, eines öffentlichen Raumes, der allen Men­schen offen ste­ht, unab­hängig von ihrer ökonomis­chen Leistungsfähigkeit.

Wir kri­tisieren die Ten­den­zen, das WSF zu kom­merzial­isieren, zu pri­vatisieren und zu mil­i­tarisieren. Hun­derte unser­er Brüder und Schwest­ern, die uns hier in Nairo­bi willkom­men geheißen haben, sind durch die hohen Teil­nah­mekosten aus­geschlossen worden.

Wir sind auch sehr betrof­fen über die Präsenz von Organ­i­sa­tio­nen, die gegen die Rechte der Frauen, der Rand­schicht­en und gegen das Recht auf sex­uelle Vielfalt in offen­em Wider­spruch zur Char­ter des Welt­sozial­fo­rums arbeiten.

Die Ver­samm­lung der sozialen Bewe­gun­gen hat eine Plat­tform für Keni­an­er und andere Afrikaner­In­nen von ver­schiede­nen Gemein­den und unter­schiedlich­er poli­tis­ch­er Herkun­ft geschaf­fen, um ihre Kämpfe, Alter­na­tiv­en, Kul­turen, Tal­ente und Begabun­gen zu präsen­tieren. Diese Plat­tform ist auch ein Raum, in dem Organ­i­sa­tio­nen der zivilen Gesellschaft und soziale Bewe­gun­gen miteinan­der in Verbindung treten und die Prob­leme miteinan­der teilen, die sie betreffen.

Seit der ersten Ver­samm­lung im Jahr 2001 haben wir ein starkes und erfol­gre­ich­es inter­na­tionales Net­zw­erk zivilge­sellschaftlich­er Organ­i­sa­tio­nen und sozialer Bewe­gun­gen aufge­baut, um unseren Kampfgeist zu stärken und unsere Kämpfe gegen alle For­men der Unter­drück­ung und Herrschaft voranzutreiben.
Wir anerken­nen, dass die Vielfalt der Bewe­gun­gen und Ini­tia­tiv­en gegen den Neolib­er­al­is­mus, die weltweite Hege­monie des Kap­i­tal­is­mus und die impe­ri­alen Kriege ein Aus­druck eines weltweit­en Wider­stands sind.

Wir befind­en uns jet­zt in ein­er Phase, in der wir wirkungsvolle Alter­na­tiv­en auf­bauen müssen. Viele lokale Ini­tia­tiv­en existieren bere­its und soll­ten sich ausweit­en: was in Lateinameri­ka dank der gemein­samen Aktion der sozialen Bewe­gun­gen passiert, zeigt die Art und Weise wie konkrete Alter­na­tiv­en zur weltweit­en Herrschaft des Kap­i­tal­is­mus geschaf­fen wer­den können.

Als soziale Bewe­gun­gen von allen fünf Kon­ti­nen­ten, die wir uns in Nairo­bi ver­sam­melt haben, brin­gen wir unsere Sol­i­dar­ität ganz beson­ders mit jenen sozialen Bewe­gun­gen in Lateinameri­ka zum Aus­druck, deren Aus­dauer und kon­tinuier­lich­er Kampf zu Wahlsiegen der Linken in mehreren Län­dern geführt hat.

AKTIONEN
Wir rufen zu ein­er bre­it­en Mobil­isierung gegen den G8 Gipfel in Ros­tock und Heili­gen­damm (Deutsch­land) vom 2. bis 8. Juni 2007 auf.
Wir wer­den in unseren Gemein­den und Bewe­gun­gen für einen Inter­na­tionalen Aktion­stag im Jahr 2008 mobilisieren.

Nairo­bi, 24. Jan­u­ar 2007
(Über­set­zung: Leo Gabriel)